29.12.05

Webtipp der Woche: www.sushifood.de

Sushi laut wikipedia ist ein japanisches Gericht, das hauptsächlich aus kaltem, gesäuertem Reis, überwiegend rohem Fisch und Nori (getrockneter und gerösteter Seetang) besteht und optisch ansprechend wirken soll. Sushi erfreut sich auch in unseren Breitengraden einer immer größeren Beliebheit. Da bleibt nicht aus das es im Internet Specialinterestseiten zu diesem thema gibt. Optisch und inhaltlich gut aufgemacht ist das Portal sushifood.de. Hier gibt es alle Infos zum Thema - mehr noch auch den Soundtrack zum Thema "Sushifood". Empfehlenswerte Bücher zum Thema "Warum nerven die Japaner" und anderes mehr. Wer sich selbst an der nicht einfachen Herstellung von Sushi versuchen will, findet hier erste Anleitungen.

28.12.05

Zwei deutsche Filme im Berlinale Wettbewerb 2006

Bisher werden zwei Weltpremieren deutscher Regisseure um die Bären wettstreiten: Oskar Roehler (Die Unberührbare) stellt seine Adaption von Michel Houellebecqs Erfolgsroman Elementarteilchen vor, in der sich zwei ungleiche Brüder auf die Suche nach dem Sinn des Lebens begeben und dabei sowohl mit ihren sexuellen Obsessionen als auch mit ihrer Einsamkeit konfrontiert werden. Zu dem Staraufgebot des Films gehören Moritz Bleibtreu, Christian Ulmen, Martina Gedeck, Franka Potente, Nina Hoss, Jasmin Tabatabai, Uwe Ochsenknecht und Corinna Harfouch.

Hans-Christian Schmid (Lichter) verdichtet in Requiem die Geschichte einer Teufelsaustreibung in der Bundesrepublik der 1970er-Jahre zum Psychogramm von Menschen, die Zuflucht im Mystizismus suchen, wenn sie an die Grenzen ihrer rationalen Erkenntnisfähigkeit stoßen. Neben Burghart Klaußner, Imogen Kogge und Walter Schmidinger spielt Sandra Hüller in ihrer ersten großen Filmrolle eine junge Frau, die sich von Dämonen besessen glaubt. Requiem ist das erste Projekt, das Schmid mit seiner eigenen Produktionsfirma 235 realisiert hat. Verlegt wird der Film vom X-Verleih.

Keyboard goes Fashion - Design aus Portugal

Wer meint auf dem Gebiet des Produkt- design kann nichts Überraschendes mehr kommen, der sollte sich den Blog des portugiesischen Designers Joao Sabino anschauen. Was andere wegschmeißen oder nicht beachten, ist für ihn der Rohstoff für neue phantasievolle Dinge. Aus leeren Flaschen entstehen Salz- und Pfefferstreuer (muss wohl jeder in seiner Produktpalette haben !?), Obstschalen, Gläser, sogar ein Stuhl. Es gibt Streichholzzigaretten, eine Heliumlampe, als Clou ein Nylon gefütterter Keyboardbag in den Variationen schwarz oder weiß. Wer das aus 393 Teilen zusammengesetzte Stück für seine Freundin erwerben will, muss 150 Euro hinblättern. Dafür ist das Ding garantiert auf jeder Flaniermeile der Hingucker.
www.joaosabino.blogspot.com

27.12.05

The 1000 Journals Project – Share your Creativity

Blogs wie diesen gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Was aber passiert, wenn man reale Notizbücher rund um die Welt verschickt, um sie mit Inhalt füllen zu lassen ?
Nichts anderes steckt hinter dem The1000JournalsProject. Seit Jahren gehen von San Francisco aus 1000 Skizzenbücher um die Welt. Jeder kennt die Kritzeleien auf Toiletten rund um die Welt, viele Menschen führen Tagebücher, fotografieren, stellen Kollagen her. Warum sollte man daraus nicht kollektive Bücher herstellen. Die Internetseiten des Projekts zeigen die bisherige Vielfalt der Notizen. Viele Seiten sind mittlerweile Online zu besichtigen. Erst ein Buch – die Nr. 526 (s. Foto) ist wieder zum Ursprungsort zurückgekehrt, nach einer Reise durch 13 US-Staaten sowie Irland und Brasilien. Wo sich die Bücher befinden, kann man auf einer interaktiven Weltkarte nachschauen - ein Skizzenbuch befindet sich zur Zeit noch im Irak.. Der Initiator des Projekts hofft zumindest 50 der ausgesandten Exemplare wieder zurückzubekommen. Daraus soll dann ein Buchkompendium entstehen. Zum Ziel des Projekts merkt die Internetseite an: “The goal is to provide a method for interation and shared creativity. If I ask a kindergarten class how many of them are artists, they all raise their hands… Ask high school grads, and few fell admit to it. What happens to us growing up? We begin to fear criticism, and tend to keep our creativity to ourselves…” Ein phantasievoller Beweis wie Internet und Bücher zupassen können: www.1000journals.com

26.12.05

1968 – Politik wird auf der Straße gemacht

Die Generation der 68ger muss heutzu- tage gerne für alle Schuldzuweisungen der letzten Jahre herhalten. Besonders beliebt ist dieses Spiel bei den Vertretern eines neoliberalen Kurses denen eh schon alles antiautoritäre Gebaren ein Gräuel ist. Was im Jahr 1968 wirklich passierte, ist allerdings kein Thema sonntäglicher „Experten Talkshows“.
Abhilfe für den interessierten Leser schafft jetzt das Buch von Mark Kurlansky: „1968 – Das Jahr, das die Welt veränderte“. Natürlich war 1968 das Jahr von Sex, Drugs and Rock n´Roll, von Jim Morrison und Janis Joplin. Es war aber auch das Jahr der Ermordung von Martin Luther King und Robert Kennedy, das Jahr des Prager Frühlings und der polnischen Studentenbewegung, des Beginns der Frauenemanzipation und vieler spontaner antiautoritärer Aufstände in vielen Teilen der Welt. Im Gegensatz zu heute waren die Universitäten in der Regel erzkonservative Institutionen, eng verwoben mit den herrschenden Eliten. Völlig undenkbar waren zu dieser Zeit zum Beispiel gemischte Studentenwohnheime. Der kalte Krieg zwischen den Großmächten blockierte jegliche politische Entwicklung. 1968 war der Versuch, einen Freiraum zwischen diesen beiden Extremen zu schaffen. Deswegen waren auch die west- und osteuropäischen Kommunisten vehement gegen dies Bewegung. Verdienst von Kurlansky ist es, diese Sichtweise ausführlich in seinem Buch darzustellen. Er verschweigt auch nicht das Scheitern vieler Bewegungen oder die oft idealistischen Ansätze vieler Aktivisten. Das Maß an persönlicher Freiheit und Entfaltungsmöglichkeit, wie es heute in demokratischen Gesellschaften möglich ist, wäre ohne die großen Umwälzungen im Jahr 1968 wahrscheinlich nicht denkbar. Die damalige kritische Einschätzung von Herbert Marcuse über den „Segen der Technik“ hat heute mehr Bestand denn je: Marcuse warnte davor, mehr Freiheit via Freizeit werde zu einem plagiatorischen Leben bar jeden kreativen Denkens führen. Die Technik helfe zwar scheinbar dem Fortschritt, in Wirklichkeit werde sie dazu eingesetzt, Proteste zu ersticken. Sie narkotisiere den Menschen, produziere eine Selbstzufriedenheit, die sie fälschlicherweise für Glück hielten. Die Zahl der Medien würde zwar zunehmen; sie würden jedoch immer weniger Inhalte vermitteln. Welcher aufgeklärte Mensch wollte dieser Sichtweise nicht zustimmen !
Mark Kurlansky – 1968 Das Jahr, das die Welt veränderte
Kiepenheuer & Witsch

22.12.05

Kiez vs Shareholder Value

Es gibt Tage, da verdichten sich Meldungen zu Erkenntnissen über den Zustand der Dinge: Der Bundesgerichtshof hebt gestern die Freisprüche gegen Manager und Aufsichtsratmitglieder des ehemaligen Mannesmann- konzerns auf. Die Millionenprämien für „verdiente Vorständler“ waren demnach rechtswidrig. Aus der „obzönen Geste“ Ackermanns – dem Victoryzeichen vor Gericht wird plötzlich der nach unten gestreckte Daumen. Nicht genug: die maßlose Arroganz der Shareholder Values zeigt massive Züge von Realitätsverlust. Dies bekommt der Premiere-Geschäftsführer Georg Kofler zu spüren. Entgegen allen Prognosen erhält Premiere nicht den Zuschlag für die Bundesligaexklusivrechte. Die Folge: massiver Absturz der Premiereaktie um über 40 %. Um welche Summen es geht zeigt die Meldung von Spiegel-Online: Kofler, der 19 % der Aktienanteile hält, verliert an einem Tag 120 Mio. Privatvermögen ! Nun hat beileibe nicht, wie im klassischen Kintopp das Gute gesiegt. Das Gericht hatte nicht darüber zu entscheiden, ob die Höhe der Abfindungen den normalen moralischen Gesinnungen entspricht, und die Deutsche Fußball Liga hat nicht gegen Premiere für den gemeinen Fußballfan sondern um Sorge um die Bandenwerbung und die sonstigen Sponsoren entschieden. Gut tun diese Meldungen in Zeiten der totalen Dominanz der Ökonomie allemal. Perfekt wird der Tag für einen Fan des Kiezfußballs: Der Regionalligist 1.FC St. Pauli schaltet im Achtelfinale des DFB Pokal den 1. Ligisten Hertha BSC aus. Da ist man als St. Pauli Fan schon versucht, die obigen Christbaumkugeln an den heimischen Weihnachtsbaum zu hängen.

21.12.05

Jazzanova und Fat Freddy Drop siegen bei BBC Award

Doppelte Freude beim Sonar Kollektiv in Berlin: Die neuseeländische Soul und Reggaeband Fat Freddys Drop gewann mit ihrem Album "Based On A True Story" den Radio 1 Gilles Peterson Worldwide Music Award 2005. Jazzanova siegte in der Kategorie "Best Compilation" mit ihrer aktuellen Veröffentlichung "Remixes 2002 - 2005". Zufrieden zeigte sich Michael Rütten von der Compost Radio Show, die auch im Göttinger StadtRadio wöchentlich ausgestrahlt wird. "Soulsearching - The Compost Radio Show Vol.1" belegte Platz 5 bei unter den besten Compilations.

20.12.05

Syriana außer Konkurrenz auf der Berlinale 2006

Die ersten Filmproduktionen für das Berliner Filmfestival stehen fest. Außer Konkurrenz läuft auf der nächsten Berlinale Syriana, ein Politthriller mit Produzent und Hauptdarsteller George Clooney, sowie Christopher Plummer und Matt Damon. Regisseur Stephen Gaghan, der bisher vor allem durch Drehbücher zu Filmen wie Traffic und The Alamo bekannt wurde, blickt hinter die Kulissen des globalen Ölgeschäfts. Sehenswert und sehr informativ die offizielle Seite zum Film.

19.12.05

Brigade Mondaine - Willkommen in der Groovehölle !

Es gibt Sounds die hat man schon irgendwie gehört, nie On Air, mehr als Hintergrundrauschen in merkwürdigen Filmen aus einer seltsamen Zeit. Zu schade, um in den Archiven zu verstauben haben sich einige Leute gedacht und das Label Brigade Mondaine gegründet.
Mondaine ist auch die Auswahl: Bossa Nova, Dancefloor Jazz, Funk & Groove, schräge Beats. Demnächst (13.01.06) erscheint die vierte Compilation „Girls on the Rocks – 22 Rare Grooves and Funky Beats from the Brilliant Music Library” Man mag es kaum glauben, dieser Sound ist nicht von kuriosen Schrammelbands der damaligen Zeit, sondern von veritablen Orchestern eingespielt worden. Bekanntester Vertreter, und mit den meisten Tracks vertreten ist Heinz Kiessling, der sich ewigen Ruhm bei der musikalischen Vertonung der Oswald Kolle Filme erworben hat. Es nimmt Wunder, dass gerade viele der damaligen so genannten billigen Filme über einen sehr progressiven Soundtrack verfügten. Bei, Kiessling kein Wunder er und seine Frau Monika verbrachten einen Grossteil ihres Lebens in den USA und wurden so durch die dortigen musikalischen Entwicklungen stark beeinflusst. Man denkt bei diesen Nummern an Bläsersätze der Motownstudios oder an die Hammondorgel von Jimmy Smith. Dazu die ersten rein elektronischen Klänge, vertreten durch den großartigen Helmuth Brandenburg, der auch als Helmuth Brandenburg und seine 11 Synthesizer aufnahm.
Diese Musik ist dermaßen unverbraucht, dass sie auch für heutige Movies den perfekten Soundtrack abgeben könnte. Mal abgesehen davon, dass diese Compilations auf jeder Cocktailparty der Knaller wären. Passend dazu das Cover Artwork im Stil der damaligen Zeit.
www.brigademondaine.de

14.12.05

In eigener Sache

Sieben Jahre radio lounge - sieben Jahre eine subjektive Musikauswahl hoffentlich aufregender Musik from around the world. Einen Sound abseits der ausgetretenen Pfade zu präsentieren, das wird auch im sechsten Jahr unser Hauptanliegen sein. die zeiten werden allerdings nicht einfacher. Der große Kahlschlag in der Musikindustrie erfasst mittlerweile auch die vielen kleinen ambitionierten Label - langfristige Aufbauarbeit von Künstlern wird immer schwieriger. Dennoch: die Reaktionen auf unsere Show zeigen uns, das es ein großes Bedürfnis nach Styles abseits des täglichen Soundgebräus gibt. Dazu gehört aber auch Interessantes und Notwendiges aus vielen anderen Bereichen zusammenzutragen, sei es Literatur, Film, Architektur, bildende Kunst oder Unterschlagenes aus der Politik. Mainstream ist unsere Sache nicht, da bleibt sich die radio lounge auch im 8. Jahr treu.
Wie schreibt ein australisches ! Plattenlabel über unsere Show:
...GERMAN RADIO station- RADIO LOUNGE 107.1 FM (SLICK, COOL AND AS SOPHISTICATED AS RADIO CAN GET)...
Na denn..
Join and listen the radio lounge !!